Der Pilz des Monat März 2024
Mit dem März hat dieser Pilz nicht unbedingt etwas gemeinsam, er wächst ab Spätsommer bis in den Herbst hinein. Und doch ist der Birkenporling, auch bekannt als Fomitopsis betulina, für mich ein Vorfrühlingspilz durch und durch. Unter den zahlreichen Inhaltsstoffen sind Polysaccharide, Triterpene, Sterole und Phenole enthalten. Besonders hervorzuheben ist die Betulinsäure, ein Triterpen, welche eine entzündungshemmende Wirkung haben kann, indem sie die Produktion von Entzündungsmediatoren hemmt. Dadurch wird der Körper von freien Radikalen geschützt– bestimmten Stoffwechselprodukten, die chemisch hochreaktiv sind und darum andere Moleküle in der Zelle schädigen würden - und hilft somit, Stressreaktionen im Körper zu reduzieren. Die perfekte Vorbereitung für Heuschnupfen-Geplagte oder solche, die ihr Immunsystem aus dem Winterschlaf wecken möchten. Natürlich sind solche Aussagen mit Vorsicht zu geniessen, die aktuell vorhandene Studienlage deckt sich jedoch mit obenstehendem.
Wie sein Name bereits verrät, wächst der Birkenporling an den Stämmen von geschwächten oder toten Birken. Mit einer hellen, fast weisslichen Oberfläche, die im Laufe der Zeit zu einer dunkleren, schwarzbraunen Färbung verwittert und seiner zuerst weissen, dann beigen, porigen Unterseite, ist dieser Pilzes leicht identifizierbar. Beim Durchschneiden ist er zäh und fühlt sich etwas an wie Styropor. In meinem folgenden Video seht ihr, wie man ihn sammelt und zum Trocknen aufschneidet (und wie sehr ich mich darüber freue!)
Die Heimat des Birkenporlings erstreckt sich über weite Teile der gemässigten Zonen der Nordhalbkugel, von Europa bis nach Nordamerika und Asien.
Der Birkenporling ist auch mit einer historischen Persönlichkeit verbunden: Ötzi, eine gut erhaltene prähistorische Mumie, die in den Ötztaler Alpen gefunden wurde, trug ebendiesen Pilz bei sich. Ein Hinweis, dass der Birkenporling bereits vor Tausenden von Jahren von Menschen genutzt wurde, bei Ötzi wahrscheinlich für die Behandlung von Würmern im Magen-Darm-Trakt und weichgekaut als desinfizierende Wundauflage. Wegen seiner "lederähnlichen" Textur wurde der Pilz auch zu Hüten verarbeitet. Diese Form der Nutzung ist jedoch sehr aufwändig und hat sich nicht wirklich durchgesetzt.
Ich nutze den Birkenporling auf zwei Arten: einmal als Tee (Achtung, Bitterstoffe!) für eine dreiwöchige immunmodulierende Kur oder als Tinktur bei akuten Magendarm-Beschwerden.
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Eine sichere Identifikation ist bei jedem Pilz wie immer ganz wichtig. Bei Unsicherheit, vor allem wenn du Pilze essen/einnehmen willst, bringst du deine Funde ins Pilzkontrolllokal oder nutzt mein Angebot zur Korb-Kontrolle.
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