Pflanze des Monat Mai 2023
Die Pestwurz (Petasites officinalis) bildet meist ausgedehnte Bestände an Bach- und Flussufern. Die grossen Blütenköpfe verblühen schon im zeitigen Frühjahr. Erst dann erscheinen die grossen, rhabarberähnlichen Blätter, auf deren Form der botanische Namen Bezug nimmt: pesatos bedeutet nämlich im altgriechischen "grosser Hut". Ob der deutsche Name der Pestwurz ebenfalls aus dem altgriechischen abgeleitet wurde oder aber von ihrer mittelalterlichen Verwendung gegen die Pest herrührt ist nicht sicher bekannt. Damals hoffte man, dass die ätherischen Öle die Krankheit vertreiben würde.
Die ab Mitte Jahr riesigen Blätter können bei Regen als witziger Regenhut-Ersatz über den Kopf gezogen werden. Das wäre wohl mal noch ein Foto wert. Die samtigweiche Rückseite der Blätter hingegen lässt sich bei toilettenspezifischen Notfällen ohne Angst vor juckenden Ausschlägen an empfindlichen Stellen nutzen, was der Pflanze den liebevollen Namen "Toilettenpapier des Wanderers" eingebracht hat.
Wissenswertes
In der Heilpflanzenmedizin wird die Pestwurz bei allergischen Beschwerden, z.B. Heusschnupfen, und als Unterstützung und Prävention bei Migräne angewendet. Da die Pflanze jedoch Pyrrolizidinalkaloide enthält - ein giftiger Wirkstoff - ist von Selbstversuchen abzusehen und ich empfehle, auf standardisierte Extrakte oder Kapseln aus der Apotheke zurück zu greifen.
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